Wenn du gerade mit dem Gedanken spielst, deine Website erneuern zu lassen, oder noch gar keine hast und eine erstellen willst, bist du in einer tollen Ausgangsposition: Du kannst es von Anfang an richtig machen.
Damit deine Website nämlich wirklich etwas bringt, muss sie zu deinen Zielen passen und mit deinem Unternehmen an einem Strang ziehen.
Erstaunlich oft werden Websiten aber einfach nur mit dem Ziel gebaut, dass dann eine Website da ist. Ohne Plan und Strategie werden Online-Auftritte erstellt und danach im großen, weiten Netz sich selbst überlassen. Sie werden oft schon nach kurzer Zeit totgeschwiegen und bringen weder deinem Unternehmen noch deiner Kundschaft was.
Damit du deine Website später auch stolz herzeigen kannst, ist es wichtig, gut vorbereitet und mit den richtigen Erwartungen an die Erstellung zu gehen. So weißt du gleich von Anfang an, was auf dich zukommt und welche gut gemeinten Tipps du getrost ignorieren kannst, damit deine Website erfolgreich wird.
Also lass uns loslegen, und ein paar der gängigsten Mythen entlarven. 😉
Mythos Nummer 1: Eine hübsche Website bedeutet automatisch mehr Erfolg
Dass der erste Eindruck zählt, stimmt: Wenn deine Website optisch gut aussieht, und das richtige Gefühl vermittelt, startet die Reise durch deine Website mit ein paar Brownie Points für dich: Besucher:innen werden eher auf deiner Seite bleiben, deine Angebote für qualitativ hochwertig halten und dir persönlich mehr zutrauen.
Was ich aber viel zu häufig sehe ist, dass beim Aufbau einer Website nur auf schönes Design geachtet wird, und dabei andere wichtige Faktoren mehr oder weniger links liegen gelassen werden.
Dazu möchte ich Folgendes sagen:
- Funktionalität ist wichtiger als schönes Design
Gutes Design soll deine wichtigsten Aussagen unterstreichen und deine Besucher:innen gekonnt zum nächsten Schritt führen, anstatt davon abzulenken. Die schönsten Animationen bringen nichts, wenn sie vom eigentlichen Ziel ablenken.
- Design muss das Richtige vermitteln
Farben, Schriften und Formen lösen beim Betrachten eine gewisse Stimmung aus, die zu dem passen muss, was dein Unternehmen vermitteln will. Wenn du dein Markendesign stattdessen nach dem gestaltest, was dir persönlich gefällt, kann es schnell passieren, dass du deine Besucher:innen damit verwirrst.
(Wenn du genauer wissen willst, warum deine Lieblingsfarben in deinem Brand Design meist nichts verloren haben und worauf es stattdessen ankommt, findest du hier einen eigenen Blogbeitrag dazu.)
- Auch die inneren Werte zählen
Dein Online-Auftritt kann noch so hübsch sein: Wenn deine Texte unklar formuliert sind, wichtige Infos schwer zu finden sind oder deine Website viel zu lange lädt, sind Besucher:innen schnell frustriert und verschwinden sofort wieder.
Du siehst also: Der Vertrauensvorschuss, den dir gutes Design beschert, kann dich mit deinem Unternehmen so richtig weiterbringen. Aber nur, wenn auch der Inhalt hält, was dein Design verspricht.
Mythos Nummer 2:
Website-Texte werden eh nicht gelesen
Bevor ich dir erkläre, warum ich das für einen Mythos halte, muss ich zugeben: An dieser Aussage ist tatsächlich was dran. Denn im Netz werden Inhalte oft nicht im klassischen Sinne gelesen, sondern vielmehr überflogen. Dafür gibt es sogar ein eigenes Wort: Skimmen. Im Gegensatz zu einem Buch, das wir von Anfang bis Ende durchlesen, springen wir bei Websites oft wild herum und lesen häufig nur Passagen.
Das heißt aber nicht, dass du auf deine Texte keinen Fokus legen solltest. Ganz im Gegenteil: Gute Website Texte sind einer der wichtigsten Bestandteile für deine Website und haben gleich mehrere Aufgaben:
- Dein Angebot beschreiben: Und zwar so, dass sie Besucher:innen klar vermitteln, was genau sie bei dir bekommen und wie dein Angebot ihnen hilft.
- Deine Website für Google optimieren: Wie du vielleicht weißt haben die richtigen Keywords einen riesigen Einfluss darauf, ob deine Website auf Google gefunden wird. Diese müssen geschickt in deinen Texten platziert werden, damit sowohl Google, als auch Menschen deine Inhalte gerne lesen.
- Zeigen, was du kannst: Deine Texte entscheiden mit, wie qualitativ und sympathisch dein Unternehmen wahrgenommen wird.
Gut geschriebene Texte schaffen es, die Neugierde deiner Leser:innen zu wecken – und dann kommt es sogar nicht so selten vor, dass auch im Web hin und wieder längere Passagen oder sogar ganze Seiten gelesen werden.
Wie viele deiner Website-Texte deine Kund:innen tatsächlich lesen, ist aber am Ende gar nicht so wichtig. Es geht nämlich eigentlich nur darum, dass sie die relevanten Infos so einfach wie möglich finden.
Mythos Nummer 3:
Ich brauche nur eine Website, dann läuft’s von allein
Viele gehen davon aus, dass sie nur eine Website online stellen müssen, und schon stehen die Kund:innen Schlange. So einfach ist das leider nicht – und auch wenn das vielleicht kurz ein bisschen weh tut, muss ich dir eines ganz klar sagen:
Eine Website allein ist keine funktionierende Marketingstrategie.
Wenn du dich für eine eigene Website entschieden hast, kann ich dir nur gratulieren, denn damit hast du den Grundstein für deine Onlinepräsenz gelegt. Deine Website kann dir niemand wegnehmen, sie ist unabhängig von Algorithmen und kommuniziert dein Angebot 24/7 für dich. Sie ist das Herzstück deines Marketings.
Wenn du aber nicht das Glück hast, in einer Branche zu arbeiten, die gerade extrem gefragt ist, wirst du nicht darum herum kommen dir einen Plan zurechtzulegen, damit deine neue auch Website von genügend potenziellen Kund:innen gefunden wird.
Du kannst zum Beispiel:
- Auf Suchmaschinenoptimierung setzen
- Einen Newsletter in die Welt bringen
- Zum Social-Media-Profi werden
- Dich offline mit anderen vernetzen
- Radiowerbung schalten
- und vieles mehr
Deine Strategie kann so individuell aussehen wie du – wichtig ist aber, dass deine Website nicht das einzige Pferd ist, auf das du setzt.
Mythos Nummer 3: Eine Website ohne Social-Media-Präsenz kann nicht erfolgreich sein
Genauso oft wie Websiten als alleinige Marketing-Superheros hochstilisiert werden, höre ich auch das Gegenteil – nämlich dass die Website ein veraltetes Konstrukt ist, das du dir sparen kannst. Zum Beispiel mit dem Argument, dass heutzutage sowieso alles über Social Media läuft.
Aber sind wir mal ehrlich: Social Media frustriert. Es ist nicht nur unglaublich schwer geworden, neue erfolgreiche Accounts hochzuziehen, es frisst auch extrem viel Zeit. Außerdem gehört mittlerweile ziemlich viel Know-how dazu, Beiträge zu gestalten, die wirklich was bringen.
Und weil nicht jede:r als Digital Native durch die Welt zieht und dabei virale Instagram-Beiträge aus dem Ärmel schüttelt, will ich hier eines ganz klar sagen:
Du brauchst kein Social Media, um erfolgreich zu sein!
Viel wichtiger ist es, dass du eine Marketingstrategie wählst, die zu dir und deinem Unternehmen passt. Denn nur so wirst du es schaffen, auch über einen längeren Zeitraum dran zu bleiben und Ergebnisse zu erzielen.
Wenn du lieber zu Netzwerktreffen gehst oder Radiowerbung schalten willst, weil es dich stresst, ständig posten zu müssen, ist das also nicht nur völlig OK, sondern vermutlich sogar effektiver für dein Unternehmen.
Mythos Nummer 4:
Suchmaschinenoptimierung ist eine einmalige Sache
Eine mögliche Marketingstrategie ist wie erwähnt die Suchmaschinenoptimierung – und weil die so oft falsch verstanden wird, bekommt sie hier einen extra Punkt.
Bei fast jedem meiner Erstgespräche kommt früher oder später die Frage auf, ob die Suchmaschinenoptimierung denn bei der Erstellung der neuen Website inkludiert ist. Die Antwort darauf ist tatsächlich nicht so einfach. Denn ja, jede unserer Website geht mit einer ersten Grundoptimierung an den Start. Suchmaschinenoptimierung ist aber kein nettes Einmalprodukt, das bei der Erstellung deiner Website ganz einfach mitgeht und dir dann für immer Kund:innen beschert.
Mit der Basis-Optimierung, die bei vielen Website-Paketen enthalten ist, wirst du sehr wahrscheinlich erste Erfolge erzielen und wahrscheinlich auch die eine oder andere Anfrage generieren – in Kombination mit anderen Marketingstrategien ist das ein toller Booster für dein Unternehmen.
SEO als alleinige Marketingstrategie ist aber eine ganz andere Hausnummer. Um langfristig erfolgreich zu sein, muss deine Website nämlich dauerhaft beobachtet, analysiert und regelmäßig angepasst werden.
Übrigens: Zur Suchmaschinenoptimierung gehört eine ganze Menge, wie zum Beispiel ein durchdachter Aufbau, auf deine Zielgruppe zugeschnittene Inhalte und effiziente Technik – mehr zum Thema findest du in diesem Blogbeitrag.
Mythos Nummer 5: Einmal erstellt, muss ich meiner Website nie wieder angreifen
Viele gehen davon aus, dass sie zu Beginn der Selbstständigkeit oder bei Gründung des Unternehmens einmal eine Website erstellen müssen, die sie dann für immer begleitet. Und bei vereinzelten Unternehmen mag das stimmen – aber es ist definitiv nicht die Regel.
Eine optisch, technisch und inhaltlich veraltete Website ist leider völlig sinnlos und nicht gerade vertrauenerweckend. Deshalb solltest du deine Online-Präsenz regelmäßig überprüfen und bei Bedarf anpassen. Wie oft das notwendig ist, hängt von deiner Branche ab, und davon, wie schnell dein Unternehmen sich weiterentwickelt. Meine Empfehlung dazu ist aber mindestens einmal im Jahr.
Die meisten Unternehmen entwickeln sich nämlich weiter, es gibt vielleicht neue Angebote, im Team hat sich etwas geändert oder die alten Fotos passen einfach nicht mehr. Wenn du deine Website einmal im Jahr ganz genau durcharbeitest, siehst du all diese Dinge und kannst sie wieder auf den neuesten Stand bringen.
Das verhindert einerseits, dass dein Unternehmen eine Website-Leiche im Schrank verstecken muss, und sorgt andererseits dafür, dass deine Website aktuell und für Kund:innen relevant bleibt.
Fazit
Eine Website zu erstellen ist nicht leicht – und die Infos rund um das Thema sind teils widersprüchlich und oft schwer einzuordnen. Ich hoffe, ich konnte mit diesem Beitrag einige Dinge klären.
Wenn du Fragen hast, oder selbst gerade vor der Mammut-Aufgabe „neue Website“ stehst und Unterstützung brauchst, melde dich. Ich helfe dir gerne weiter. 🙂